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Ortsarchiv
Das ist der Sinn von allem, was einst war,
dass es nicht bleibt mit seiner ganzen Schwere,
dass es in unserem Herzen wiederkehre,
in uns verwoben, tief und wunderbar.
(Rainer Maria Rilke)
Möchten Sie mehr über die Entwicklung Heiligendorfs erfahren? Die beiden Bücher sind noch erhältlich.
Die Heiligendorfer Chronik (13€) und das vom Verein Heiligendorfer Kultur- und Brauchtumspflege e.V. herausgegebene Buch „Heiligendorfer Häuser“ (9 €) von Sylva Sünder gibt es in Heiligendorf bei der Sparkasse.
Geschichtliche Entwicklung Heiligendorfs
Die Siedlung geht vermutlich auf das 9. Jahrhundert zurück. Hier soll bereits im 10. Jahrhundert eine dem heiligen Hadrian geweihte Kapelle bestanden haben. Wasser ist die Grundlage des Lebens. Das Wasser der Schunter war die Ausgangslage für Siedlungen in unserer Region - die Verfügbarkeit von Wasser war und ist für Menschen, Tiere und Äcker unverzichtbar.
Urkundliche Ersterwähnung stammt aus dem Jahre 1153.
Urkundliche Ersterwähnung der Kirche stammt aus dem Jahre 1200.
Die Schwinkermühle in Heiligendorf wurde am 6. April 1317 erstmals urkundlich erwähnt.
Ein großer Teil des Dorfes in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts durch Brand zerstört worden.
Neubauten wurden dann oft nach thüringischem Typus erstellt.
Gründung des Gesangvereines 1868 - Beginn eines regen Vereinslebens.
Der Ort hatte Wohngebäude (Feuerstellen) - 1824: 76, 1852: 85, 1925: 122 und Einwohner - 1824: 568, 1852: 625, 1925: 726.
Der Zustrom der Flüchtlinge und der Vertriebenen nach dem 2. Weltkrieg sowie die günstige Lage zum Volkswagenwerk steigerten die Bevölkerungszahl auf 1196 (im Jahr 1950). Das Volkswagenwerk bot Arbeitplätze.
Mit der Eingemeindung nach Wolfsburg 1972 begann eine Bautätigkeit im Ort
Die Anzahl der landwirtschaftliche Betriebe ist stark zurück gegangen.
Heute: Mehr als 2020 Einwohner.
Aktivitäten der Heimatpflege in Heiligendorf seit Gründung der stadtweiten Arbeitsgemeinschaft im Jahr 2006
2006 Das Buch „Heiligendorfer Häuser" erscheint.
Alte Häuser in Heiligendorf - manchmal erzählen sie Geschichten, sind liebevoll erhalten oder vollkommen verändert, modernisiert, mitunter verlassen, drohen zu verfallen oder sind bereits abgerissen und die Grundstücke neu bebaut. Sylva Sünder hatte die Idee, die Geschichte der Heiligendorfer Häuser in einem Buch aufzuschreiben. Unzählige Gespräche wurden geführt, alte Fotos zusammengetragen, Daten, Familienzusammenhänge und Besitzverhältnisse erkundet, und sie hat dabei die Unterstützung von allen Hausbesitzern bekommen. Alle Grundstücke, die vor 1938 bebaut wurden, sind erfasst und konnten mit Fotos und Daten in das Buch einfließen.
2006 Eine Dorfführung
Viel Interesse fand das Angebot einer Dorfführung. Sylva Sünder erklärte die Besonderheiten unseres Dorfes mit vielen Hinweisen auf geschichtlich interessante Orte, wie das ehemalige Gografenhaus, das Haus des Reitenden Försters, die Schwinkermühle und Geschichten über Dinge, die sich zugetragen haben.
Sylva Sünder hat in jahrzehntelanger „Sammlung und Aufarbeitung" die Heiligendorfer Chronik geschrieben, die im Jahr 2000 erschien. Hier hat sie sich ein umfangreiches Wissen über Heiligendorf angeeignet, das sie immer gerne weiter gibt.
2009 Der Gedenkstein des „Reitenden Försters Speckmann" wird gefunden, aufgearbeitet und an der Kirche angebracht.
Bei Pflasterarbeiten auf dem Hof der Familie Schmidt wurde dieser alte Grabstein gefunden.
Die Inschrift lautet:
Hier liegt Begraben
Herr Ernst Ludewig Speckmann
26 Jahr als Reitender Förster
zu Heiligendorf gestanden
geboren 1745 den 10ten May
gestorben 1837 den 21ten May
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Wohl dem den keine Thräne
gekrenkter Unschuld drückt
der ruhig noch am Ende
auf seine Thaten blickt.
Dieser Stein wurde dem Heiligendorfer Kulturverein übergeben,
vom Steinmetz fachgerecht aufgearbeitet und an der Rückseite der St. Adrian Kirche angebracht.
2010 Die Geschichte der Privatschulen in Heiligendorf wird dokumentiert.
Auszug aus der Schulchronik: 1916:
... Jahreszeugnisse sind während der Zeit bei den Kindern nicht gegeben worden. Durch diese Kriegsunterrichtsverhältnisse griffen die Eltern der Kinder zur Selbsthilfe und schickten ihre Kinder in eine Privatschule (wenigstens die Begüterten).
Diese Privatschule bestand schon vor dem Kriege ...
1929 wurde die Privatschule geschlossen.
Anke Habenicht hat im Staatsarchiv Hannover recherchiert und Urkunden und Schriftstücke zur Privatschule gefunden und für unser Ortsarchiv kopiert.
2009 Historische Ansichtskarten aus der Zeit von 1870 bis 1960 wurden in einer Veranstaltung gezeigt.
30 Postkarten aus der Zeit von 1880 bis 1956 wurden in einer Veranstaltung gezeigt. Die Karten wurden digitalisiert und konnten so einer großen Runde gezeigt werden.
Das Interesse an dieser Veranstaltung war sehr groß und es wurden viele Erinnerungen ausgetauscht.
Die Schwinkermühle ist nach der Kirche das älteste Gebäude in Heiligendorf. Eine Urkunde erwähnt die Mühle im Jahr 1317. Bis Ende des 20. Jahrhunderts wurde hier gearbeitet.
Der Erhalt der Schwinkermühle mit dem Ziel einer öffentlichen Nutzung wurde in vielen Veranstaltungen, Gesprächen mit der Stadt Wolfsburg, Dokumentationen und von Experten unterstützt. (Leider ohne Erfolg).
Inzwischen hat sich der Eigentümer entschlossen, die Mühle auf privater Ebene zu erhalten.
2012 Heiligendorf wird ein Ortsteil von Wolfsburg
Wir beteiligten uns an der Planung und Durchführung der Ausstellung zumThema „40 Jahre - Eingemeindung' im Schloss Wolfsburg.
2010/2011 Übersetzung der Gedenktafel der Amtmannsfamilie Ramberg an der Kirche von Schülern des THG.
Übersetzung:
Epitaph dreier deutscher Brüder Ramberg:
Christopher Friedrich
Andreas Wilhelm
und
Georg Wilhelm
von denen der erste an dem epileptischen Übel, die übrigen an der Ruhr innerhalb von acht Tagen im Jahre des Erlösers 1683 selig dahingeschieden sind:
Hier haben drei von Rambergschem Blut geborene Brüder Weh! Ihre Haut niedergelegt.
Der dunkle Tod nahm und raffte sie in zarten Jahren hinweg damit sie, die als Rosen gelebt haben, zu Asche würden.
Die als Rosen gelebt haben, die die übergroße Hoffnung der Ihren waren.
Lieblinge der Mutter, Lieblinge des Vaters.
Dennoch besitzen sie, nachdem ihr besserer Teil über die Sterne versetzt wurde,
haben sie die wahren Freuden des ewigen Lebens inne.
Mit diesen Worten wollte Henning Daniel Ramberg, Amtmann von Fallersleben, seinen vortrefflichen Söhnen ein Totenopfer leisten.
(Übersetzt von der Lateinklasse von Thorsten Weigert ca. 2011)
2012/2013 Beteiligung an der Planung und Durchführung der Ausstellung in der Bürgerhalle zum Thema 1813-1913-2013-Gedenksteine in den Wolfsburger Orts- und Stadtteilen.
In Heiligendorf stehen die Gedenksteine verschiedener Kriege auf dem Kirchplatz und sind gut erhalten.
Martina Weinert arbeitete in der Arbeitsgruppe zur Durchführung mit.
2014 Eine Veranstaltung
"Die vergessene Generation" - Erinnerungen von Kriegskindern.
Die Anregung hierzu fanden wir in diesem Buch
"Die vergessene Generation - von Sabine Bode".
Klaus Penk, unser 2. Vorsitzender war bereit, seine Erinnerungen mit zu teilen. Bei einer Unterhaltung mit Ille Bäumann kam der Hinweis: Meine Mutter hat viel zu erzählen. Elisabeth Bösche, Illes Mutter, war wirklich gerne bereit und hat ihre Freundin Walli Krösche mit ins Spiel gebracht. Christa Waidmann habe ich beim Yoga getroffen und Frau Boldt zufällig auf dem Fußweg vor ihrem Haus, von Gebhardl Buchmüller hatte ich schon mal die Geschichte der Seidenraupenzucht in der Schule gehört, ihn habe ich angesprochen und er hat auch gleich ja gesagt. Mit Frau Heister-Wolff verbindet mich eine Zusammenarbeit in der AG der Heimatpfleger, sie hat ein Buch geschrieben über ihre ersten 80 Jahre und freut sich auch, hier über ihre Erinnerungen zu sprechen.
Wir haben über einen Zeitraum von einem Jahr Gespräche geführt und aufgezeichnet, zusammen mit vielen Fotos eine sehr emotional geprägte Veranstaltung erarbeitet, die großen Zuspruch fand. Die Erfahrung aus diesem Projekt hat gezeigt, wie wichtig es ist mit "Zeitzeugen" zu sprechen. Schnell vergehen die Jahre und wertvolle Erinnerungen bleiben erhalten.
Von dieser Veranstaltung gibt es einen Film, der als CD ausgeliehen werden kann.
2015 Die Heiligendorfer Schulchronik von 1877 bis 1958 wurde aus dem handschriftlichen übersetzt, wird am 1. November 2015 in einer Veranstaltung in Heiligendorf vorgestellt und dann an die Schule zur Nutzung im Unterricht übergeben.
Aufgrund einer Verfügung des Ministers für Unterrichtsangelegenheiten aus dem Jahre 1872 wurde in der Heiligendorfer Schule die Aufgabe, "eine Schulchronik regelmäßig zu führen" mit der Aufteilung "Der Ort" und "Die Schule" gewissenhaft durchgeführt. Ein Glücksfall ist, dass der erste Band in der Schule aufbewahrt wurde. Hiermit steht der Heimatpflege in Heiligendorf ein Zeitzeugenbericht von unschätzbarem Wertzur Verfügung, der Licht in die Vergangenheit bringt.
Das alte, schon sehr brüchige Original wurde von Martina Weinert abfotografiert und von Wenzel Wilhelm Wort für Wort und Zeile für Zeile aus den verschiedenen Handschriften übersetzt (170 Seiten!) und steht nun der Schule und dem Ortsarchiv in lesbarer Form zur Verfügung.
In einer Veranstaltung am 01.11.2015 wurde die Chronik der Öffentlichkeit vorgestellt, das Interesse war und ist groß.
2015 Eine Serie hat begonnen:
Fotoschilder werden an verschiedenen Orten aufgestellt, mit Fotos und Erklärungen zu Gegebenheiten und Gebäuden, die sich stark verändert haben oder ersetzt wurden.